15. November - 06. Dezember 2015
Drei Wochen lang, vom 15. November 2015 bis zum 6. Dezember 2015, gaben dreißig Originalbilder einen Einblick in das künstlerische Schaffen, aber auch in das Leben von Margarete Kubicka, die von 1927 bis 1956 in der Hufeisensiedlung gelebt hat.
Ergänzt wurde die Ausstellung von drei Begleitveranstaltungen, in denen die Kunsthistorikerinnen Dr. Borek und Dr. Gluchowska sowie der Sohn der Künstlerin, Dr. Kubicki, tiefe und anschauliche Einblicke in die politische, künstlerische und persönliche Welt der Margarete Kubicka vermittelt haben.
Die Kubicka war eine erstaunliche Frau, die nicht nur Gründungsmitglied der deutsch-polnischen Expressionistengruppe „Bunt” (dtsch. Revolte) und der anarchistisch orientierten Künstlervereinigung „Kommune” war, sondern sie gehörte ab 1923 auch der von Franz Wilhelm Seiwert initiierten „Gruppe progressiver Künstler” an, in deren internationalen Ausstellungen ihre Bilder präsentiert wurden, so u. a. 1926 in Moskau und 1930 in Chicago.
Zu ihrem weiten Freundeskreis zählten u. a. Otto Freundlich, Raoul Hausmann, Else Lasker-Schüler, Marc Chagall sowie Erich und Zenzl Mühsam.
Als Antifaschistin − sie half nicht nur Zenzl Mühsam 1934 bei ihrer Flucht, sondern versorgte auch von 1941 bis 1945 polnische Zwangsarbeiter in Britz mit Lebensmitteln und Informationen − wurde sie unmittelbar nach der Vertreibung der Nationalsozialisten aus Neukölln im April 1945 die erste Neuköllner Schulrätin.
Hufeisern gegen Rechts bedankt sich noch einmal bei Dr. Karol Kubicki und seiner Frau für die großartige Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Ausstellung. Ein großes Danke-Schön gilt auch dem Verein der „Freunde und Förderer der Hufeisensiedlung”, die als Betreiber des Hufeisen-Cafés nicht nur die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und für die Bewirtschaftung gesorgt haben, sondern uns auch in organisatorischer Hinsicht, wie beim Auf- und Abbau oder in versicherungstechnischen Fragen, tatkräftig geholfen haben.
Und schließlich danken wir auch den Besucherinnen und Besuchern, darunter auch drei ehemalige Schülerinnen von Margarete Kubicka, deren Interesse uns Mut gemacht hat, auch in Zukunft Veranstaltungen über markante Persönlichkeiten oder Ereignisse aus der Hufeisen- und Krugpfuhlsiedlung ins Auge zu fassen.
Margarete Kubicka ist 1927 mit ihrem Mann Stanislaw Kubicki und den zwei Kindern in die Onkel Bräsig Straße 46 gezogen und hat dort bis zum Jahr ihrer Pensionierung in 1956 gelebt. Die Ausstellung zeigte sowohl die beeindruckende künstlerische Vielfalt als auch das soziale und politische Engagement der Malerin und Lehrerin.